Richard Strauss war sich (spätestens seit dem Erfolg seines „Don Juan“) seines Rufs und vor allem seines „Wertes“ als Komponist bewusst, was ihn u.a. dazu veranlasste, etliche seiner Erfolgswerke noch einmal eigenhändig abzuschreiben und seinen Kindern und Enkeln „als wertvolles Weihnachtsgeschenk“ zu hinterlassen. Im Falle der Eulenspiegel-Partitur handelt es sich jedoch um eine regelrechte Revision, die er mit der Anweisung versah „Diese Partitur ist bei der zweiten Reinschrift Oktober 1944 | nochmals revidirt u. | bei einem Neudruck (besonders in der Gesammtausgabe meiner Werke) zu beachten. | Dr. Richard Strauss.“
Hunderte präzisierte Artikulations-, Dynamik und Tempoangaben, insbesondere aber eine am Schluss des Werkes geänderte Instrumentation (Strauss verzichtet auf die 4 zusätzlichen Trompeten und Hörner) zeigen den „Till Eulenspiegel“ in der vorliegenden Urtextausgabe erstmals in der von Strauss als letztgültig hinterlassenen Fassung. Auch der Widmungsträger des Werkes hat sich geändert. War es in der Erstausgabe noch der „liebe Freund Dr. Arthur Seidl“ widmet Strauss seine Revision „dem braven Till zum 50. Geburtstag“.
Richard Strauss was aware (especially following the success of his “Don Juan”) of his reputation and above all of his “value” as a composer, which led him to rewrite several of his successful works by hand and leave them to his descendants “as valuable Christmas gifts“. In the case of the Eulenspiegel score, however, it was a genuine revision, which he marked with the instruction: “[…] with the second fair copy October 1944 | once again revised and | to be regarded as a new print (especially in the complete edition of my works). | Dr. Richard Strauss.”
Hundreds of more precisely defined indications for articulation, dynamics and tempo, but especially an altered scoring at the end of the work (waiver of additional horns and trumpets) present the “Till Eulenspiegel” in this Urtext edition for the first time in the version bequeathed by Strauss as the final version. The dedicatee of the work changed as well. Whereas the first edition was dedicated to the “dear friend Dr. Arthur Seidl”, Strauss dedicated his revision "to the good Till on his 50th birthday”.