Als Sensationsfund müssen die beiden Konzerte für Klavier, Fagott und Orchester von Johann Evangelis Brandl gewertet werden, die kürzlich im Hartmann-Musikmanuskript-Archiv aufgefunden wurden, sind es doch die beiden einzigen Werke für diese Besetzung überhaupt.
Johann Evangelis Brandl soll um 1760 in Rohr bei Regensburg geboren worden sein. Seine schulische und musikalische Ausbildung erhielt er im dortigen Kloster und in den Seminaren von München, Neuburg an der Donau, Donauwörth und Eichstätt. Nachdem er seinem Wunsch Priester zu werden entsagte, versuchte er es mit dem Jurastudium in Freiburg im Breisgau, um dann doch seine Lebenserfüllung in der Musik zu finden. 1784 wurde er Kapellmeister beim Fürsten Hohenlohe-Bartenstein, 1789 Musikdirektor beim Fürstbischof von Speyer. Ab etwa 1806 bis zu seiner Pensionierung 1829 war er 2. Musikdirektor am großherzoglich-badischen Hoftheater in Karlsruhe. Dort ist er am 25. Mai 1837 verstorben.
Die hier erstmals veröffentlichte Concertante pour Piano & Basson / par Brandl / composée pour Sophie & Jaques Hartmann / en Mars 1815 entstand nur kurze Zeit nach einem ersten Werk für dieselbe Besetzung (lt. Autograph auf Januar datiert). Die Widmungsträger der Konzerte sind jeweils Jacques Hartmann und seine Schwester Sophie (Nr. 2), bzw. seine Tochter Caroline (der übrigens auch Chopin sein Rondo op. 16
gewidmet hat).