Die „Introduction et Rondo capriccioso“ von Camille Saint-Saëns wird oft als en Etüden-Ersatz verwendet, ist aber ein tiefgründiges Charakterstück. Kantilenen mit Bezeichnungen, wie z.B. „Andante malincolico“ = melancholisches/ schwermütiges/ wehmütiges Andante oder „con morbidezza“ = mit Weichheit/ Sanftmut/ Zartheit/ Geschmeidigkeit, sind für das Cello wie geschaffen – und die virtuosen Passagen sind mit ein paar kleinen Tricks oder minimalen Vereinfachungen sehr gut machbar.
Die Tonart bleibt in der vorliegenden Bearbeitung gleich wie im Original – dies erleichtert zum einen das Zusammenspiel mit Klavier oder Orchester; und zum anderen haben wir für das Cello (eine Oktave tiefer als für Violine) eine klanglich optimale Lage. Bei einigen Stellen, z.B. Wiederholungen, ist die Cellostimme zwei Oktaven tiefer als im Original, als klangliche Variation und um den gesamten Tonraum des Cello bis zum tiefen C auszufüllen. An wenigen Stellen wurden schwierige Passagen etwas entschärft, vor allem, wenn es sich um Begleitfiguren handelt.