Georg Philipp Telemann bewegte sich folglich ganz auf der Höhe des musikalischen Weltgeschehens, als er um das Jahr 1716 mit seinem Frankfurter Collegium musicum das Concerto ripieno für Streicher und Generalbass Es-Dur TWV 43:Es1 in einem der zur Winterzeit allwöchentlich veranstalteten Großen Konzerte aufführte: ein Concerto ripieno, ein Konzert ohne Solisten - aber bestand nicht das barocke Orchester sowieso aus lauter Solisten? Telemann verschrieb sich mit diesem Werk unverkennbar dem gemischten Goût: Er bekannte freimütig, dass seine Konzerte zwar mehrentheils nach Franckreich riechen, dass er sie gleichwohl in einen italiänischen Rock, mit abgewechselten Adagi und Allegri, eingekleidet habe.