Es gibt Komponisten, die waren zu ihren Lebzeiten sehr erfolgreich und populär, sind aber wegen verändertem Musikgeschmack dem
Vergessen anheimgefallen. Dann gibt es Komponisten, die haben immer um Anerkennung gekämpft, sie aber erst nach ihrem Ableben
erhalten, als ihr Können und ihre Meisterschaft erkannt wurden; Ludwig van Beethoven oder Franz Schubert sind zwei prominente
Beispiele. Dann wiederum gibt es Komponisten, die haben am Musikleben ihrer Zeit teilgenommen, aber auf Grund widriger Umstände nicht den Sprung auf den Musikerolymp und einen Eintrag in einschlägige Lexika geschafft. Zu letzteren gehört zweifelsohne Friedrich Adolf Wolf. Über sein Leben ist so gut wie nichts bekannt. Recherchen und Nachfragen blieben leider alle ergebnislos. Er findet Erwähnung nur im Zusammenhang mit
seinem Schüler Adalbert von Goldschmidt (1848 - 1906).
Sicher ist: Er wurde am 26. September 1828 in Wien geboren und ist am 31. Mai 1887 in Payerbach (Niederösterreich) verstorben.
Dem Sterberegister ist zu entnehmen, dass er Professor der Compositionslehre aus Wien (Leopoldstadt) und ledig war und um 8 Uhr früh plötzlich verstorben ist. Eines seiner Orchesterwerke ist dem Wiener Blindeninstitut gewidmet, wo er sich selbst als Professor der Kompositionslehre dieser Anstalt bezeichnet. Da weder er, noch sein Schüler A. von Goldschmidt, beim Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien nachweisbar sind, muss der Unterricht wohl privat erfolgt sein.
Als Komponist war er äußerst produktiv: sein Nachlass in der Österreichischen Nationalbibliothek umfasst 240 Inventarnummern aller Musikgattungen: eine Oper Königin ohne Krone, 6 Sinfonien, 15 Streichquartette, Klaviertrios, Orchesterwerke, Kammermusik in den verschiedensten Besetzungen, u.a.