Die Kantate Christ lag in Todes-Banden ist eine gemischte Choralkantate, die die erste und letzte Strophe des entsprechenden Luther-Chorals wörtlich, die weiteren Sätze jedoch in freier, aber an den Inhalt des Chorals angelehnter Dichtung vertont. Die Entstehungszeit in nicht eindeutig zu ermitteln, allerdings steht am Ende der Abschrift, die als Grundlage der Ausgabe dient, eine Datierung auf Januar 1693. Demnach ist die Komposition bereits vor 1693 und damit weit vor Johann Kuhnaus Amtsantritt als Thomaskantor in Leipzig (1701) entstanden.
Der Einsatz von zwei Cornetti (Zinken) stellt zudem eine Parallele zur Kantate Lobe den Herren, meine Seele (PB 32091) dar, deren Entstehung mit Kuhnaus Zittauer Aufenthalt in Verbindung zu bringen ist. Die beiden mit „Cornett“ bezeichneten Stimmen stehen nur in den ersten beiden Sätzen der Kantate, im weiteren Verlauf wäre eine collaparte-Führung möglich, ist allerdings nicht nachzuweisen. Grundsätzlich können der Quelle zufolge die beiden Cornett-Stimmen auch von Violinen übernommen werden. Das Titelblatt vermerkt außerdem die Möglichkeit des Hinzuziehens von Ripieno-Sängern, also eines Chors, in den nicht-solistischen Sätzen.
Die Kantate, ihrem Text nach für das Osterfest bestimmt, eignet sich mit ihrem geringen Umfang und ihrer flexiblen Besetzung sehr gut für die Verwendung im Gottesdienst.
Soli: SATB – 0.0.0.0 – 0.0.0.0 – 2 Zinken ad lib. – Str – Bc